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Archivierung von digitalen Fotos

Jedes Jahr werden Unmengen Fotos gemacht und durch, die immer dabei habenden, Smartphones wird diese Anzahl noch bedeutend ansteigen.
Allein der größte Fotoentwickler, CEWE, brachte 2013 über 2,2 Milliarden (!) Digitalfotos auf Papier.
Während die Archivierung der analogen Bilder noch relativ einfach war, ist es heutzutage für viele ein Problem, irgenwann mal fotografierte Bilder wiederzufinden.
Oft und schnell sind die Dateien im heimischen Festplattenwirrwarr vergessen und irgendwann auch mal verloren.

Im heutigen Artikel geht es deswegen um das große Thema Archivierung von digitalen Fotos.


Um folgende Punkte soll es genauer gehen:
– Auf was kann gesichert und archiviert werden?
– Wie können Daten überspielt werden?
– Möglichkeiten eines Ordnungssystems
– Erhalten der Daten auf längere Zeit

Auf was kann gesichert und archiviert werden?

Klären wir zu Beginn erstmal die beiden Begriffe:
Eine Sicherung ist ein Vervielfältigen von Daten auf einen Speichermedium, sprich: Bilder von einer Speicherkarte werden auf den heimischen Rechner überspielt. Dazu zählt auch das Anlegen eines sogenannten Backups, das, von Prinzip her, eine Kopie der Sicherung darstellt, so das z.B. beim Ausfall der Festplatte, die Daten nicht verloren sind. Dies allerdings wird in den wenigsten Fällen überhaupt gemacht, dazu aber später mehr.
Die Archivierung geht einen Schritt weiter: Hier handelt es sich um eine Datensicherung auf längere Zeit. Mit einen Ordnungssystem angelegt, können auch digitale Fotos auch nach langer Zeit schnell wieder gefunden werden.

Die Festplatte im Computer ist sicherlich die Sicherungsort Nr.1. speichermedienDanach wird sicherlich die CD/DVD als Medium gewählt. Einige Leute fotografieren sogar ihre Speicherkarte voll und kaufen sich einfach eine Ersatzkarte. Das ist zwar mit Abstand die teuerste Sicherungsmethode, spart aber viel Platz.
Das Speichern auf Blu-ray ist , trotz der immer weiter sinkenden Preise,noch nicht weit verbreitet.
Heutzutage immer beliebter werden Sicherungen auf einer sogenannten Cloud, auf einen fremden Server kann man die Daten mittels des Internet hochladen und auch von mobilen Geräten jederzeit abrufen.
Doch mit langsamen Datenverbindungen, wenig Speicherplatz und vor allem Datenschutzproblemen lassen diese Möglichkeit trotzdem noch als Exot erscheinen

Das größte Problem in der Datensicherung heutzutage ist neben den hohen Datenmengen auch die zuverlässige Speicherdauer dieser Medien. Diese 2 Punkte jedoch, sollen im letzten Abschnitt genauer aufgegriffen werden.

Wie können Daten überspielt werden?

Die einfachste und schnellste Methode ist sicherlich einfach die Speicherkarte zu entnehmen und in das Kartenlesegerät des Rechners zu stecken und so die Bilder zu überspielen. Oftmals mitgelieferte Kabel können ebenso genutzt werden, wie drahtlose Methoden, wie Wifi, Bluetooth oder NFC. Diese sind aber jedoch meist langsamer und mittels Onlinedatennutzung jenseits des Inklusivvolumens noch zu teuer.Unbenannt-2

Bei der Nutzung des Kartelesegerätes oder eines Kabels öffnet sich , zumindest bei einen Windows-Betriebssystem, ein Popup-Fenster, das verschiedenste Überspielmöglichkeiten vorschlägt. Wenn man eine Software des Geräteherstellers nutzt, ist es meist möglich Ordner anzulegen oder Dateien gleich beim Überspielen umzubenennen.

 

Möglichkeiten eines Ordnungssystems

Ein Ordnungssystem ist wie ein Aktenschrank: Untergliedert in verschiedene Bereiche, mit beschrifteten Akten und einen Inhaltsverzeichnis, sind gesuchte schnell auffindbar.
Wie also kann man das auf digitale Dateien ummünzen?

Mehrere Überlegungen müssen die Basis bilden, um das geeignetste zu finden:
1. Wieviel Dateien sollen untergebracht werden, also, werden viele Fotos gemacht oder eher wenige?
2. Werden viele Ereignisse fotografiert, die man auseinanderhalten möchte oder sind es eher wenige, z.B.: macht man viele Reisen?
3. Möchte man die Dateien dauerhaft und gegen Ausfall gesichert aufbewahren?

An den Beispiel  viele Dateien aus vielen verschiedenen Ereignissen, bei uns Shootings, möchten wir ein erklären und anhand einzelner Arbeitschritte den Weg vom Überspielen bis hin zum Backup erläutern:

Hardware- und Softwarevoraussetzung:
Auf dem Rechner gibt es mind. 3 Festplatten: Eine Festplatte beherbergt das Betriebssystem und die meisten Anwendungen. Dafür macht es Sinn, eine schnelle SSD zu nutzen. Weiterhin gibt es eine Arbeits- und eine Sicherungsfestplatte, die möglichst die gleiche Speicherkapazität haben. Auf der Arbeitsfestplatte werden sämtliche Dateien gespeichert, mit denen gearbeitet wird bzw. wurde: Bilder, Grafiken usw.. Die Sicherungsfestplatte dient als Backup. Egal ob automatisiert oder manuel überspielt, sie ist ein identisches Abbild der Arbeitsplatte. Fällt eine Festplatte aus, so kann reibungslos weiter gearbeitet werden.

Als Software zum Syncronisieren (so nennt man den der Daten), gibt es eine Vielzahl von kostenloser Software. Beispiele sind:
Synctoy
Freefilesync
sync
Mittels erhältlicher Scripte und ein wenig Einarbeit halten diese Programme z.B. die Festplatten immer identisch: sobald neue Daten hinzukommen, werden die gespiegelt.
Backups oder Sicherungen, wie sie im Betriebssystem oder von diversen Antivirusanbietern geliefert werden, sichern die Daten zwar auch, komprimieren und verschlüsseln diese aber zum Teil, so das sie ohne die Programme nutzlos sind.

 

Es macht ebenso Sinn, Ordner mit Hauptthemen anzulegen, um den Überblick zu erhalten. Beispiele sind z.B. eine nach Jahr, Land, Art der Aufnahmen usw..

Vom Überspielen bis zum Verwalten
Vor dem Überspielen wird in den entsprechenden Hauptordner ein weiterer Ordner angelegt, in den die neuen Bilder abgelegt werden sollen. Dieser kann z.B. mit einen Namen und den Datum versehen werden.
Sollten auf der Speicherkarte Bilder unterschiedlicher Ereignisse, wie z.B. die Urlaubsreise und dazu noch Aufnahmen eines Geburtstages, vorhanden sein, so macht es Sinn, auch unterschiedliche Ordner anzulegen, so das man nie ein Geburtstagsbild im Ordner „urlaub“ suchen muss.
Ein Beispiel für eine solche Ordnerhierachie ist:
Festplatte/Bilder/2013/Urlaubsreisen/Tunesien Aug14

Auch wenn so viele Ordner entstehen, man behält nur so auch den Überblick und erreicht eine Sortierung.

Ok, die Vorbereitungen sind getroffen, das Überspielen kann los gehen.
Im passenden Ordner(n) angekommen, kann man die Bilder aussortieren:
Alle unscharfen oder unwichtige Bilder kann man gleich löschen. Auch wenn einzelne Dateien nicht so viel Speicherplatz benötigen, die Summe macht’s.

Im Anschluss an das Aussortieren sollte man 2 Dinge tun:
1. Dateien umbenennen
2. Ordner und Bilder mit sog. Schlagworten versehen

Warum macht das Sinn?
Durch die Umbenennung der Bilder, z.B. nach dem Prinzip: fortlaufende Nummer_Name des Ordners_datum
ist es unmöglich doppelte Dateien auf den Rechner zu haben. Die meisten Kameras nummieren die Bilder bereits durch, jedoch ist diese nur immer vierstellig- Bilder mit doppelten Namen sind also schon vorprogrammiert.Werden die Bilder unabsichtlich einmal verschoben, findet man sie schon aufgrund des Dateinamens wieder.

umbenenneEinige Dateiverwaltungsprogramm können dies, bei Bildverwaltungssoftware
wie Lightroom oder Adobe Bridge ist es ebenso mit integriert.

Beispiele sind:
Lupas Rename
Anleitung Windows-Explorer

Als Nächstes steht das sogenannte „verschlagworten“ an. Man gibt es Ordner und den enthaltenen Dateien wichtige Stichpunkte, mit deren Hilfe man später die Dateien wieder finden kann, wie im Beispiel: “ urlaub, tunesien, 2014, strand, august, flug, meer, wüste, usw.“ schlagworte

Sucht man später z.B. nach dem Wort „Wüste“ werden alle die Dateien angezeigt, die dieses Schlagwort haben. Natürlich kann man auch einzelne Dateien seperate Schlagworte geben.

Möglich macht das ebenso fast jedes Dateiverwaltungsprogramm, wie der Explorer von Windows oder natürlich alle modernen Bildverwaltungsprogramme.
Beispiele für solche Programme sind:
Anleitung Windows
acdsee

Durch das Zuordnen in entsprechende Ordner, das Umbenennen und die Verschlagwortung der Dateien, erhält man unverwechselbare Dateien, die man schnell, auch bei einer sehr hohen Anzahl von Bildern, wieder finden kann.


Erhalten der Daten auf längere Zeit

Wie wir schon am Anfang geschrieben haben, gibt es eine Vielzahl an Speichermedien. Das Problem allerdings ist die Haltbarkeit bzw. Lesebarkeit.
Während wir heutzutage noch oft Papierbilder oder deren Negative in den Händen halten, die 30 Jahre oder mehr hinter sich haben, wäre digitalen Daten in 30 Jahren bei nicht durchdachter Aufbewahrung gar nicht mehr les-und nutzbar.

War eigentlich bekannt, das eine zu Hause gebrannte CD eine Haltbarkeit von lediglich 5-10 Jahren , eine DVD weniger als 30 Jahre oder eine Festplatte von durchschnittlich nur 5 Jahren hat? Und wir reden hier von sachgemäßer Lagerung!
Unbenannt-1
Nein? Dazu gibt es einen interessanten Artikel:
Langzeitsarchivierung auf wikipedia

Dem Artikel zufolge, ist eine Datenarchivierung auf Dauer nur mit Blu-ray Datenträgern oder sogenannten M-Disc’s möglich.
M-Disc’s können schon von vielen Blue-ray-Brennern gebrannt werden, jedoch sind die Rohlinge nicht ganz günstig, Zur Zeit kostet ein Rohling mit 25GB Kapazität rund 6€.
Steht diese Technik auch bei den Blu-ray Nachfolgern zur Verfügung, wie der bald erscheinenden Archival Disc, mit anfänglich geplanten 300GB Speicher, bilden sie, rein von Lesbarkeit und des Datenvolumens gesehen, eine sehr gute Grundlage, um den Enkeln und darüber hinaus, die eigenen fotografischen Schätze aufzubewahren.

Allerdings besteht dann immer noch das Problem das zukünftige Systeme, auch diese Daten auch technisch gelesen werden können. Wer kann z.B. die vor 30 Jahren noch gängige, 5 1/4 Zoll-Diskette nutzen?

Was also tun?
Wer Daten auf Dauer sichern und archivieren möchte sollte zumindest 2 Dinge tun:
1. aktuelle Daten sichern und duplizieren
2. wichtige Daten auf Rohlingen mit langer Haltbarkeit brennen (z.B. Blu-ray)

Wichtig ist nur, die Datenmengen möglichst gering zu halten und nur die Bilder oder Daten zu archivieren, für die es sich auch lohnt.
Sollte es neues Datenformat, wie die AD oder die HVD, etabliert haben, so lohnt sich eine komplette Überspielung, um den Datenträger auf den neuesten Stand zu halten und die Daten platzsparend zu sichern.

Und auch wenn es überholt klingen mag: Nichts geht momentan über eine Ausbelichtung der Daten auf guten Fotopapier durch ein Fachlabor. Diese Bilder sind, bei guter Lagerung, lange haltbar und vor allem ohne technische Hilfsmittel betrachtbar.
Ein guter Artikel dazu findet sich hier.

Und mal ehrlich: Wohl kaum etwas geht über den Wert eines Papierbildes, das man in den Händen halten kann.

 

Unser Fazit

Durch die hohen Anzahl an Daten und Fotos, erleichtert ein Ordnungssystem den Überblick zu bewahren, die Arbeit die man anfangs investiert, spart man sich spätestens dann, wenn man z.B.  Bilder eines bestimmten Ereignisses nicht lange suchen muss, sondern diese durch die einfach Eingabe von einen Schlagwort wiederfindet.
Die Sicherung von Daten wird von den meisten leider unterschätzt, ist aber unabdingbar, wenn man Erinnerungen auf längere Zeit aufbewahren möchte.
Ein Festplattenausfall bedeutet zwar nicht automatisch den kompletten Verlust aller Daten, die Wiederherstellung dieser ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden, die man mit einen durchdachten verhindern kann.
Eine Archivierung der Daten für lange Zeit ist vor allem ein technisches Problem, das aber auch mit nicht all so großen Aufwand vermeiden lässt.

Dennoch kann und muss jeder alleine entscheiden, welchen Wert die gemachten Aufnahmen darstellen und ob man diese für die zukünftige Generation bewahren möchte. Ist das alles nicht der Fall, so kann man getrost bei der Methode bleiben:
Überspielen – Suchen – und wenn die Bilder weg sind, auch nicht so schlimm


Sollte es Fragen zum Thema, Kritik oder Verbesserungsvorschläge geben, so schreibt uns!

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